Motorisches Lernen: Feedbacktechnik für Coaches

Wie im Artikel zu den Grundlagen des motorischen Lernens erwähnt, ist es von enormer Bedeutung keine fehlerhaften Automatismen zu zulassen. Diese sind sehr schwer wieder zu löschen bzw. zu überschrieben. Daher umso wichtiger, dass beim Erlernen einer neuen Bewegungsfolge der Coach von Anfang an über gezielte Rückmeldungen den Weg weist.

Als Coach sieht man sich vor einer großen Herausforderung gegenüber seinem Kunden:

[colored_box color=“blue“]Welche Informationen werden genau diesem Kunden als erstes gegeben?[/colored_box] [colored_box color=“blue“]Wie erfolgen Sie? Visuell durch vormachen? akustisch durch erklären?[/colored_box] [colored_box color=“blue“]Wieviele Informationen können aufgenommen werden?[/colored_box]

 

Grundsätzlich gilt ein einfaches Modell der Kommunikation. Der Sender (Coach) muss dieselbe Frequenz (Sprache) ausgeben, die der Empfänger (Kunde) entschlüsseln kann. Dies gilt dann sowohl für initiale Anleitungen, Erklärungen als auch für weiteres Korrigieren und Feinabstimmen. Schwierig wird es dann diese Informationen in einer didaktisch sinnvollen Reihenfolge und einer den Fähigkeiten und Fortschritten angepassten Frequenz darzugeben.

Im Grundlagen-Artikel ist beschrieben, dass häufiges Üben die Bewegung immer mehr verfeinert. Das Üben muss sein, es festigt das sogenannte „intrinsische Feedback“ des Athleten. Von Seiten des Coaches stehen als „extrinsisches Feedback“ Maßnahmen mehrere Techniken zur Verfügung, um den Übungsfluss aufrecht zu erhalten und gleichzeitig Fehler frühzeitig ausmärzen zu können.

[colored_box color=“blue“]1. Feedback zum Ergebnis/Leistung (Knowledge of Result)[/colored_box] [colored_box color=“blue“]2. Feedback zur Ausführung/Qualität (Knowledge of Performance)[/colored_box]

Bei diesen verschiedenen Techniken ist immer zu beachten, dass eine Feedback-Gabe möglichst konstruktiv, umsetzbar, motivierend und verstärkend ist! So sind Aussagen wie etwa „Schön tief gehen!“ ohne Gehalt für den Athleten. Was ist schön? Ein Kommando kann lauten: „Geh tiefer!“ oder „Geh nicht ganz so tief.“ bzw. „Geh langsamer nach unten“. Es muss, um eine Korrektur zu erreichen, eine Handlungsanleitung im Feedback integriert sein. Bei der Festigung eines Bewegungsablaufes ohne notwendige Korrektur kann eine Bestätigung wie „Gut so!“ ausreichen. Um Fehlerbilder in der Selbstwahrnehmung besser zu identifizieren, hilft eine nüchterne Informationsgabe „Das war zu schnell.“ oder eine zusätzliche Verbesserung zu diesem Aspekt „Führe die Bewegung etwas langsamer aus, damit du mehr Kontrolle erlangst.“

Ein Gefahr des extrinsischen Feedbacks besteht darin, dass bei zu häufiger Gabe die Entwicklung des intrinsischen (Übungs-)Feedbacks gehemmt wird und eine Art Abhängigkeit von extrinsischem Feedback entsteht. Schließlich soll nach der Lernphase soll eine Technik ohne Feedback wiedergegeben werden können.

 

 

Zu Umfang, Inhalt, Zeitpunkt, und Frequenz lesen sie den Artikel „Praktisches Feedback-Geben im Coaching“