Thema Knieschmerzen – was kann ich mit Training erreichen?

Knieschmerzen gibt es in zig Ausmaßen und Klassifikationen. Die Ursachenforschung ist schwer, genauso die Erstellung von wirkenden Behandlungsmethoden.
Fakt ist, dass sich eine Behandlungsmethode mit dem Schwerpunkt Training größtenteils um die Funktion der jeweiligen Gelenke beschäftigt. Wie im bekannten Gelenk-für-Gelenk Ansatz von Michael Boyle erwähnt, muss die Ursache eines Schmerzes nicht immer an der Schmerzstelle selbst liegen.
Bezogen auf das Kniegelenk zeigen sich vielmehr Hüfte und Sprunggelenk als Problemstellen. Dort fehlt es häufig an Stabilität bzw. an Mobilität.
Für das Sprunggelenk werden häufig – auf den ersten Blick plausible – externe Stabilisierung mit Tapes, Bandagen oder höheren Schuhen in der Praxis angewandt. Diese Vorgehensweisen zeigen sich allerdings einer natürlichen, sich selbst einstellenden Stabilität durch Training und Belastung im Normzustand deutlich unterlegen – und sogar Kniebeschwerden eher noch provozieren, da sie eben die natürliche Gelenksfunktion einschränken. Aus den genannten Gründen der mangelnden Mobilität des Gelenkes muss hier mit Myofascialen und mobilisierenden Techniken für dementsprechend Bewegungsumfang gesorgt werden.

Für das Hüftgelenk gilt es ein spezielles Kräftigungsprogramm zu absolvieren. Die Datenlage ist hierfür sehr eindeutig – der Schwerpunkt liegt in der Kräftigung von Abduktion und Außenrotation – und umgekehrt in der Vermeidung von Adduktion und Innenrotation, da diese das Patellafemoralgelenk überreizen.
Es zeigt sich sehr oft ein direkter Zusammenhang von Verhärtungen der kleinen Gesäßmuskulatur mit den genannten Knieschmerzen. Erste Schmerzlinderungen lassen sich häufig durch Gewebsmassage der glutealen Muskulatur erzielen. Es kann angenommen werden, dass diese Verhärtungen aus einer Art Überbelastung für den zu schwach trainierten Muskel resultieren.
Zum Training:
Ein unausgeglichenes Training vernachlässigt die 3 Dimensionalität, d.h. Es wird zu viel in der Saggitalebene gearbeitet ohne auf die Frontal- und Transversalebene zu achten. Eben in der Frontalebene liegt wie oben erwähnt die häufige Problematik der Adduktion und Innenrotation. Wer dort die Kontrolle in Sprung-, Knie- und Hüftgelenk behält, der hat beste Voraussetzungen schmerzfrei zu sein. Einbeinige Übungen eignen sich hervorragend da Hüftstrukturen, Abduktoren und Außenrotatoren stets gefordert werden.

Hier gehts zu den Trainingsinhalten!
1 myofascial release der kleinen Gesäßmuskulatur
2 einbeinige Kniebeuge, evtl mit Zusatzreiz für Abduktoren
3 Kräftigung Hüftstrecker mit EB – Deadlift, Bridging, Roll-ins
4 Abduktion isoliert, Miniband