Immer mehr Studien zeigen, dass ein übermäßiges Sitzverhalten sich negativ auf unsere Gesundheit auswirkt. Oft sind Rücken- und Nackenschmerzen an der Tagesordnung, Haltungsdefizite treten ein und auch die Fettmasse steigt an. Und meist werden diese Studien an Probanden durchgeführt, die wenig bis gar keinen Sport in ihren Alltag integrieren. Mehrere Studien zeigen, dass die negativen Auswirkungen des zu langen Sitzens bis zu einem gewissen Grad durch regelmäßigen Sport verringert werden können. Doch können die Auswirkungen auch komplett verhindert werden?
Dieser Frage ging eine Studie nach, indem sie den Zusammenhang eines übermäßigen Sitzverhaltens bei Leistungssportlern untersuchte. Leistungssportler zeigen neben ihrem meist hochintensiven und hochfrequentem Training oft ebenfalls ein hohes Maß an sitzender Tätigkeit während der Erholungsphase.
Insgesamt wurden in der Studie 135 Sportler im Alter von 21,3 ± 3,9 Jahren auf ihr Sitzverhalten untersucht. Die zu untersuchenden Parameter waren die Fettmasse (FM), die fettfreie Masse (FFM) und die Rumpf-Fettmasse (TFM). Bei der Analyse wurden Alter, Geschlecht, wöchentliche Trainingszeit, Jahre der Sportausübung und die Sportart berücksichtigt.
Es konnte gezeigt werden, dass die Sitzdauer und besonders das Sitzen gekoppelt mit der verbrachten Bildschirmzeit (Handy, Computer, etc.) mit der TFM zusammenhängen.
Das heißt, dass je länger die Sportler gesessen sind (und dabei am Handy, Computer, etc. waren), desto höher war ihre Fettmasse. Im Umkehrschluss war zudem die Fettfreie-Masse am geringsten, je mehr Zeit sitzend verbracht wurde. Ein weiteres Ergebnis bezog sich nur auf die reine Bildschirmzeit während dem Sitzen. Je länger Sportler während dem Sitzen vor einem Bildschirm verbrachten, desto höher war nicht nur die TFM sonder auch die Gesamt-Fettmasse (FM).
Es lässt sich zusammenfassen, dass eine körperliche Betätigung auf jeden Fall die negativen Folgen eines übermäßigen Sitzens verringern, jedoch nicht vollständig verhindern kann. Selbst Leistungssportler sind von diesen Folgen betroffen. Es können höhere Fettmassen und geringere Fettfreie-Massen bei Sportler nachgewiesen werden, die länger sitzen und insbesondere in Kombination mit einer hohen Bildschirmzeit. Die Autoren der Studie schlugen deshalb vor, das Sitzverhalten während der Erholungszeit der Sportler zu beobachten und ebenfalls aktive Pausen mit in diese Erholungsphasen zu integrieren.Ebenso gilt es die Selbstverantwortung der Athleten diesbezüglich zu schulen.
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