Entgegen der lange Zeit vorherrschenden Meinung, Sport könne für den Schwangerschaftsverlauf schädlich sein, weiß man heute die Vorteile der körperlichen Aktivität zu schätzen, sofern keine Komplikationen oder eine Risikoschwangerschaft bestehen. Warum frau sich während der Schwangerschaft sportlich betätigen sollte, liegt in den zahlreichen physiologischen Veränderungen des weiblichen Organismus begründet:
Das Blutvolumen steigt an und erhöht dadurch die Herzfrequenz in Ruhe. Der Blutdruck verändert sich und reagiert sensibler. Es entwickelt sich ein erhöhter Sauerstoffbedarf, der aufgrund des erhöhten Zwerchfellstandes einer zusätzlichen Erhöhung der Atemtätigkeit bedarf. Zu beachten ist der erhöhte Kalorienbedarf während der Schwangerschaft, besonders bei längeren sportlichen Aktivitäten hinsichtlich möglicher Unterzuckerung.
Die hormonellen Veränderungen haben eine vermehrte Wassereinlagerung im Körper, eine veränderte Thermoregulation, sowie eine Auflockerung des Sehnen- und Bandapparates zur Folge.
Daher sollten bestimmte Sportarten mit gewisser Vorsicht, andere wiederum gar nicht betrieben werden. Sehr schnelle, aber auch abbremsende und Dreh-Bewegungen sollten genauso wie starke Erschütterungen vermieden werden.
Nicht ratsam sind also Sportarten mit hohen reaktiven Kräften, wie sie etwa bei Sprüngen, Schlägen, Stürzen oder hartem Körperkontakt auftreten.
Generell sollten die Belastungen dabei nicht zu intensiv sein und keine zu hohen Körpertemperaturen hervorrufen. Aufgrund der erhöhten Dehnfähigkeit des Sehnen- und Bandapparates gilt es, Bewegungen mit hohen Gelenkbelastungen zur Minimierung des Verletzungsrisikos zu umgehen. Zudem ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr während des Sports u.a. in Hinsicht auf die Mineralzufuhr zu gewährleisten. Eine Sturzgefahr sollte keinesfalls bestehen.
Ausdauersport ist auch für werdende Mutter ein optimales Mittel, um das Herz bzw. den Herzmuskel zu trainieren. Dabei gilt es natürlich moderat zu belasten und sich nicht zu verausgaben! Ein regelmäßiges und extensives (aerobes) Ausdauertraining wie Walken, Nordic Walking oder schwimmen hilft den Herzrhythmus zu optimieren und wirkt positiv auf die oben genannten physiologischen Erscheinungen. Die körperliche Leistungsfähigkeit bleibt weitestgehend erhalten und anstehende Strapazen können einfacher kompensiert werden. Ebenso beugt ein gut funktionierendes Herz-Kreislauf-System Thrombosen und Krampfadern vor.
Das zunehmende Körpergewicht und der sich verändernde Körperschwerpunkt bedeuten höhere Belastungen für den passiven und aktiven Bewegungsapparat. Gleichgewichtsprobleme oder Rückenschmerzen, gerade im Bereich der Lendenwirbelsäule können mögliche Folgeerscheinungen sein.
Mit funktionellem Krafttraining kann man diesen Entwicklungen gezielt entgegen wirken. Grundsätzlich sollten dabei keine Übungen durchgeführt werden, die den Blutdruck stark erhöhen. Vielmehr sollten Inhalte mit eher geringer Belastungsstruktur, dafür aber mit höheren Wiederholungszahlen im Fokus stehen. Bestimmte Positionen, wie z.B. die tiefe Hockstellung oder das lange Verharren in Rückenlage sind eher ungünstig, da dies zu einer Kreislaufdysregulation bzw. zu Kreislaufbeschwerden führen kann. Ursachen hierfür können eine orthostatische Dysregulation bzw. in Rückenlage das Vena-cava-Kompressionssyndrom sein.
Es soll stets auf eine gleichmäßige Atmung (keine Pressatmung) geachtet werden. Um den möglichen Rückenschmerzen vorzubeugen, die durch die Zunahme des Körpergewichts bzw. das spätere Tragen des Babys entstehen können, ist die Kräftigung des Rückens besonders wichtig. Zudem sollte sowohl zur Geburtsvorbereitung Bauch und Beckenboden gekräftigt werden, um zudem eine schnellere Erholung nach der Entbindung zu gewährleisten.
Optimalerweise sollte man bereits vor der Schwangerschaft sportlich aktiv gewesen sein. Dann können die geeigneten Übungen mit leicht reduzierter Intensität fortgesetzt werden. Sporteinsteiger müssen sehr darauf achten, dass sie richtig trainieren und sich nicht verausgaben. Ebenso sollte im fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft das Trainingspensum etwas zurückgeschraubt werden. Kontraindikationen für Sport sind: Unwohlsein, Schwindel, Schmerzen, Blutungen, Krankheit, etc.
Hören sie dabei auf ihren Körper – das Wohlbefinden steht im Vordergrund!
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