Sportwissenschaftler der Gießener Universität geben praktische Handlungsempfehlungen.
Insbesondere Langstreckenläufern sind belastungsinduzierte gastrointestinale Beschwerden bekannt. Häufig klagen gerade Sportler über Symptome wie Übelkeit und Erbrechen, einer Refluxsymptomatik oder teilweise Durchfallerkrankungen, wie der sog. Läuferdiarrhoe.
Oftmals wirken diese Faktoren trainingsbeeinträchtigend und werden zum Teil als leistungslimitierend beschrieben.
Die Einflussfaktoren sind vielschichtig. Neben Alter und Geschlecht, Qualität und Quantität der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme sind die Trainingsintensität und der -umfang des Athleten entscheidende Faktoren.
Die Mechanismen, die zu Entstehung der Beschwerden führen, sind bis dato nicht vollständig geklärt.
Aus trainingsmethodischer Sicht empfiehlt es sich bei gastrointestinalen Beschwerden die Intensität der Einheiten zu reduzieren. Wird dadurch eine Verbesserung der Symptomatik erzielt, sollten im weiteren Trainingsaufbau die Trainingsintensitäten und -umfänge moderat gesteigert werden.
Wichtig ist das Commitment des Athleten. Sieht er durch eine moderate Steigerung seine Wettkampfziele gefährdet, kann eine alternative Belastungsart gewählt werden. Durch das sog. „Cross-Training“ (z.B. vom Laufen zum Radfahren) können weiterhin relevante Trainingsstimuli gesetzt werden. Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht existieren zwei Optimierungsmöglichkeiten – die Qualität/Quantität der aufgenommenen Nahrungsmittel sowie der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme. Zur Vermeidung von Sodbrennen wird empfohlen folgende Nahrungsmittel zu reduzieren: Schokolade, Pfefferminz, Zwiebeln, fettige Speisen, Alkohol, Nikotin, Kaffee und Zitrusprodukte. Für einen ruhigen Schlaf vor dem Wettkampf empfiehlt es sich 4h vor dem Schlafengehen nichts mehr zu essen. Außerdem verspricht das Schlagen mit leicht erhöhtem Oberkörper eine Linderung der Beschwerden.
Quelle: Mooren, FC. & Stein B.(2011).Schadet Marathonlaufen dem Gastrointestinalen System? Online verfügbar unter: http://www.zeitschrift-sportmedizin.de/fileadmin/content/archiv2011/heft09/spomed_9_11_pdfe/304_uebersicht_mooren.pdf
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